Kreisübung - Brücke stürzt auf Bahngleis und Straße
Um 20 Uhr am Abend stürzte die Loipler Brücke im Bereich Eisenbahnschienen und der Gemeindestraße Erbmühlweg ein.
Mehrere Fahrzeuge stürzten in die Tiefe. Fußgänger wurden von Betonbruchstücken getroffen.
Aufgrund des Großereignisses wurden über 150 Einsatzkräfte von verschiedenen Einsatzorganisationen aktiviert.
- Freiwillige Feuerwehr Bischofswiesen
- Freiwillige Feuerwehr Bayersich Gmain
- Freiwillige Feuerwehr Berchtesgaden
- Freiwillige Feuerwehr Bad Reichenhall mit der ÜGEL (Überordnete Einsatzleitung)
- THW Berchtesgadener Land
- THW Traunstein
- Rettungsdienst Berchtesgadener Land
- SEG des Rettungsdienstes
- Bundesbahn mit Notfall Team und Notfallmanager
Für die Einsatzkräfte gab es zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen. So war die "eingestürze" Brücke nicht mehr passierbar, sodass die Einsatzkräfte alternative Anfahrtsstrecken nehmen mussen.
Der Einsatzleiter der Feuerwehr Georg Graßl fuhr zum Bischofswieser Bahnhof und begab sich dann zu Fuß über die Bahngleise zur Einsatzstelle. Die Erkundung gestaltete sich aufgrund der Dunkelheit als sehr schwierig.
Die ersten Feuerwehrkräfte der Feuerwehr Bischofswiesen wurden danach aufgeteilt.
Das HLF 20 der Feuerwehr fuhr unter dem noch intakten Teil der Brücke über die B 20 an der Unglücksstelle vorbei, um von Norden her die Einsatzstelle zu erreichen. Problematisch hier war die große Entfernung zwischen der sog. Erbmühlbrücke, wo das HLF 20 auf der B 20 abgestellt wurde und der Einsatzstelle. Die benötigten Gerätschaften mussten zu Fuß zur ca. 270 m entfernten Einsatzstelle gebracht werden. Dort wurde eine Person aus einem brennen Pkw befreit.
Das MZF, das LF 16/12 und das LF 8/6 fuhren über die Keilhofgasse und einen Fußweg die Einsatzstelle aus südlicher Richtung an. Dort wurde vom zuständigen Abschnittsleiter das LF 16/12 zur Personenbefreiung an einem Pkw mit 2 Personen eingesetzt. Das LF 8/6 befreite eine weitere Person unter einem herabgefallenen Betonteil. Da noch weitere "Betonteile" von der Brücke abzustürzen drohten, konnte der Bereich unter der Brücke nicht betreten werden.
Die überörtlichen Kräfte wurden angewiesen über Loipl anzufahren, was die Fahrzeit erheblich verlängerte. Die Feuerwehr Bayerisch Gmain hatte einen Entstehungsbrand am stehenden Zug zu bekämpfen. Der Zug wurde von den Einsatzkräften des Bischofswieser LF 8/6 und den Kräften aus Bayerisch Gmain, nach der Freigabe der Strecke durch den Notfallmanager der Bahn, durchgeführt.
Im Bereich der Böschung befand sich noch ein weiterer Pkw mit verletzten Personen. Mit der Bearbeitung dieses Abschnitts wurde die Feuerwehr Berchtesgaden beauftragt.
Die vielen Verletzten wurden vom Rettungsdienst an der Verletzten-Sammelstelle erstversorgt.
Aufgrund des großen Schadensausmaßes wurde vom örtlichen Einsatzleiter (ÖEL) Hermann Scherer die Gesamt-Einsatzleitung gem. Art 15 Bay. Katastrophenschutzgesetzes übernommen. Hierbei wurde er durch die Unterstützungsgruppe-ÖEL unterstützt.
Währenddessen wurde die Brücke vom THW mit einem Laser vermessen, um mögliche Bewegungen an der instabilen Brücke frühzeitig zu bemerken.