Freiwillige Feuerwehr Winkl e.V.

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Die Freiwillige Feuerwehr Winkl formierte sich im Jahr 1948 aus Bewohnern des damaligen Heimatvertriebenen-Auffanglagers

Erste feuerwehrtechnische Aktivitäten fanden sich im Bereich von Winkl Land bereits in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die rund 30 jungen Männer des sogenannten Halblöschzugs Winkl konnten zwar auf eigene Löschmittel und einen sehr überschaubaren Umfang an sonstigen Ausrüstungsgegenständen zurückgreifen, jedoch fehlte ein eigenes Feuerwehrhaus.

Die Unterbringung von rund 1500 Heimatvertriebenen in den Baracken des 1944 errichteten Wehrmacht-Lagers im Bereich der heutigen Siedlung Winkl stellte an die Feuerwehr Bischofswiesen mit dem Halblöschzug Winkl große Herausforderungen. Beengte Platzverhältnisse, Holzbaracken und die u.a. vom damaligen Kreisbrandinspektor Severin Guttmann vor Ort festgestellte schlechte Ausstattung mit Hydranten und Feuerlöschgeräten im Lager rechtfertigten dringenden Handlungsbedarf.

Im Jahr 1948 wurde schließlich auf Veranlassung des Landratsamtes unter Einbeziehung der Wehrführung Bischofswiesen und der Lagerleitung durch 14 männliche Bewohner des Lagers in der Baracke 3 (Lagerkantine) die Feuerwehr Winkl gegründet. Unter Kommandant Josef Schönwalder und 1. Zugführer Josef Angerer erhöhte sich in kürzester Zeit die Anzahl an Mitgliedern auf über 50 und die Ausstattung verbesserte sich durch fortwährende Verhandlungen mit Gemeinde und Wehrführung Bischofswiesen stetig.

Ab Juni 1949 konnte die Tragkraftspritze TS 8 und die anderen Ausrüstungsgegenstände wie zwei Schlauchhaspeln, diverse (Saug-)Schläuche, zwei C-Strahlrohre und die zwei Steckleitern schließlich in Baracke 14 (Altenbaracke) untergebracht werden.

Als erster größerer Einsatz ist das Hochwasser im Enziangraben im Januar 1951 dokumentiert, wo die Feuerwehr Winkl das sogenannte Fritscherhäusl vor der Gewalt des Wassers rettete.

Neben der Sicherstellung des Brandschutzes und der technischen Hilfe begann der Feuerwehrverein Winkl schon früh, zum öffentlichen Leben und zur Aufrechterhaltung von Traditionen beizutragen. So finden sich ab 1950 Aufzeichnungen über die Mitwirkung am noch heute traditionellen Sonnwendfeuer und der jährlichen Mahnmalfeier, bei der den Toten der Heimat gedacht wird. Auch die Durchführung eines Feuerwehrballs mit musikalischer Unterstützung durch die Lagerkapelle sollte bald folgen. Eine Besonderheit der Feuerwehr Winkl stellt der im Oktober 1966 gegründete Trommlerzug dar, welcher zwar nicht mehr an den Umzügen umliegender Feuerwehrfeste teilnimmt, jedoch noch bei Hochzeiten von Vereinsmitgliedern regelmäßig den Weckruf durchführt.

Die mit der Neuerrichtung des Zentralfeuerwehrhauses Bischofswiesen verbundene Zusammenlegung der insgesamt 6 Wehren der Gemeinde im Jahr 1964 markierte das Ende der eigenständigen Feuerwehr Winkl. Als Löschzug Winkl finden seither zwar eigenständige Übung statt, spezifische Ausbildungen und vor allem Einsätze sollten aber fortan unter Führung der gemeinschaftlich gewählten Kommandantur der Freiwilligen Feuerwehr Bischofswiesen erfolgen.