Schwerer Verkehrsunfall am unbeschrankten Bahnübergang "Wasserersäge"
Ein VW-Bus kollidierte am unbeschrankten Bahnübergang "Wasserersäge" in Bischofswiesen mit der aus Reichenhall kommenden Regionalbahn. Der 65-jährige Fahrer des Unfallfahrzeugs wurde dabei schwer verletzt. Der Zugführer konnte trotzt Warnton und Vollbremsung den Zusammenstoß nicht verhindern. Der Zug schleifte den Kleinbus, samt dem 65-Jährigen, rund 40 Meter mit. Kurz bevor der Zug stehenblieb, rutschte der VW-Bus noch rund vier Meter über die Uferböschung zur Bischofswieser Ache hinab und landet mit der Front im Wasser.
Die Integrierte Leitstelle alarmierte nach Eingang des Notrufs ein Großaufgebot von Rettungskräften, darunter die Freiwilligen Feuerwehren Bischofswiesen, Berchtesgaden und Bad Reichenhall mit der Tauchergruppe, die Kreisbrandinspektion, beide Rettungswagen und der Notarzt aus Berchtesgaden, alle vier Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der BRK-Wasserwachten Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing-Ainring und Laufen-Leobendorf, der Einsatzleiter Rettungsdienst, der Einsatzleiter Wasserrettungsdienst und der Einsatzleitwagen der Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung.
Die ersteintreffende Streifenbesatzung der Berchtesgadener Polizei leistete zusammen mit zwei weiteren Verkehrsteilnehmern dem Verunfallten sofort Erste Hilfe. Die kurz danach eintreffende Feuerwehr Bischofswiesen konnte den Unfallfahrer aus dem Fahrzeug befreien und mittels Schleifkorbtrage die Böschung hinauf transportieren. Nach dem Eintreffen des Rettungsdienstes wurde der schwer Verletzte im Rettungswagen weiter versorgt und ins Krankenhaus nach Salzburg gebracht.
Da nicht sicher war, ob der Unfallfahrer allein im Fahrzeug war wurden die Uferbereiche der Bischofswieser Ache 200 m Flussaufwärts und -abwärts von der Feuerwehr Bischofswiesen und der Tauchergruppe der Feuerwehr Bad Reichenhall und mit Lampen und Wärmebildkameras abgesucht. Die später eingetroffene Wasserwacht Berchtesgaden beteiligte sich auch an der Suche. Nachdem die Suche ergebnislos verlief, konnten die BRK-Wasserwachten aus dem mittleren und nördlichen Landkreis noch auf der Anfahrt den Einsatz abbrechen.
Der Notdienst der Regionalbahn kümmerte sich um einen Bus als Schienenersatzverkehr für die vom Unfall betroffenen Fahrgäste. Diese wurden zwischenzeitlich vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut. Nach dem Eintreffen des RVO-Busses konnten die 26 Fahrgäste den Zug über die Rettungsplattform der Feuerwehr Bischofswiesen verlassen und in den Bus umsteigen.
Während der Rettungsarbeiten war die B 20 etwa eine Stunde komplett gesperrt. Der Verkehr wurde von der Feuerwehr Bischofswiesen über Loipl umgeleitet. Nachdem die Feuerwehr Berchtesgaden, der Rettungsdienst und die Wasserwacht Berchtesgaden die Unfallstelle verlassen hatten konnte der Verkehr wieder halbseitig an der Unfallstelle vorbei gelassen werden. Die Staatsanwaltschaft Traunstein beauftragte einen Gutachter, der ein unfallanalytisches und ein technisches Gutachten erstellt, weshalb die Feuerwehren Bischofswiesen und Bad Reichenhall zur Ausleuchtung der Unfallstelle noch länger vor Ort blieben. Erst nach der Freigabe der Unfallstelle durch den Gutachter und die Polizei konnte das Fahrzeug aus der Ache geborgen werden. Danach konnten auch die letzten Einsatzkräfte die Unfallstelle verlassen und die Straße wieder für den Verkehr freigeben.
Einsatzart | Verkehrsunfall |
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Alarmierung | THL 3 / WASSERNOT 4 |
Einsatzstart | 11. November 2022 17:32 |
Mannschaftstärke | 49 |
Einsatzdauer | 4 Stunden 24 Minuten |
Fahrzeuge | ELW 1 |
HLF 20 | |
HLF 20 | |
LF 8/6 | |
MZF | |
SW-KatS | |
Ehemaliges Fahrzeug: MZF 2 | |
Alarmierte Einheiten | Ortsfeuerwehr Bischofswiesen Feuerwehr Berchtesgaden mit Rüstzug Tauchergruppe Bad Reichenhall Alle Wasserwachten des Berchtesgadener Landes Rettungsdienst mit 2 RTW, Notarzt ,Einsatzleiter Rettungsdienst und Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung |